Wie lange bleiben? Mindestens eine Woche
Auf der Suche nach der perfekten Reiseroute durch Tansania, stießen wir bereits auf den Natronsee. Natürlich haben die Bilder von dem rot leuchtenden See unser Interesse geweckt. Nachdem wir Freundschaft mit unserem Host Massai und Papakinye geschlossen hatten, boten sie uns eine einmalige Gelegenheit an. Wir sollten Papakinyes Familie am Natronsee zu besuchen. Anders wie die meisten Touristen, würden wir inmitten der Bomas leben, besser gesagt in der Boma von Papakinyes Familie. Weit weg von der uns bekannten Zivilisation.
Tansania’s roter See
Nicht nur der 57 km lange natronhaltiger See bietet ein wunderschönes Bild der Natur, sondern auch der südlich gelegene aktive Vulkan Ol Doinyo Lengai ist ein wahres Naturschauspiel. Der Ol Doinyo Lengai überragt die Savanne zwischen dem grünen Ngorongoro-Hochland und dem dramatischen Lake Natron. Über 3 Millionen Flamingos versammeln sich zur Brutzeit am Natronsee. Reichliche Nahrungsangebote und die unzählige Nistplätze locken über dreiviertel der weltweiten Flamingopopulation an.
Die Weg ist das Ziel. Dieser Spruch trifft für den Lake Natron umso mehr zu. Die Busfahrt in die Savanne war hart, doch trotzdem atemberaubend – genauso wie unsere nächsten Tage mit der Familie von Papakinye. Wir fuhren durch trockene, wilde Vegetation, kletterten oder sprangen über ausgetrocknete Flüsse, während wir Herden von Zebras und Giraffen entdeckten. Schon die holprigen Wege versprachen eine unvergessliche Zeit.
Abenteuer Wasserfall beim Ngare Sero Fluss
Massai und Papakinye schlugen uns vor, einen Ausflug zu dem nahegelegenen Wasserfall zu machen.
Zu diesem Zeitpunkt war uns eines noch nicht bewusst: Wenn du mit einem Massai über Entfernungen sprichst, herrscht ein großer Unterschied. Ein zweistündiger Fußmarsch durch den glühend heißen Sand der Savanne wird als nicht weit entfernt beschrieben. Bereit für einen „kurzen Spaziergang“ machten wir uns somit in Flipflops auf den Weg zum “nahegelegenen” Wasserfall.
Wegen ihres halbnomadischen Lebensstils sind die Massai daran gewöhnt, lange Strecken unter der brennenden Sonne der afrikanischen Savanne zu gehen. Ausgerüstet und vorbereitet für einen “kurzen” Spaziergang begaben wir uns in Flip-Flops, mit einer kleinen Flasche Wasser auf den Weg. Wir waren dem heißen Sand, vollkommen ausgeliefert. So machten wir unserem neuen Spitznamen „pole pole“, was so viel wie „sehr langsam“ bedeutet, alle Ehre. Wir folgten dem rauen Weg, über die trockene, wüstenhafte Savanne, die unterhalb des beeindruckenden aktiven Vulkanes Ol Doinyo Lenai liegt.
Bade im Ngare Sero Wasserfall
Nach zwei Stunden Fußweg näherten wir uns endlich dem am Ngare Sero Fluss gelegenen Wasserfall. Der Weg führte durch die goldenen Graslandschaften und über steinige Hügel. Wir trafen auf Kinder, die wohl gerade einmal 5 Jahre alt waren, aber schon ganze Ziegenherden hüteten. Die jungen Massai verjagen sogar herannähernde Paviane. Indem die Kinder außergewöhnliche Laute machen, verschrecken sie die Tiere. Ein unglaubliches Erlebnis. Doch auch die Kulisse der Natur ist wunderschön. Die Landschaft ist von Wüstenblumen geziert.
Außerdem musst du den wilden Fluss an einigen Stellen überqueren. Das Wasser reicht einem dabei meist nur bis zu den Knien. An manchen Stellen, aber auch bis zur Hüfte. Darüber hinaus sollte man auf den nassen, rutschigen Steinen achtsam sein. Das passende Schuhwerk nicht vergessen. Sobald man den Fluss erreicht hat, ist auch der Wasserfall nicht mehr weit.
Auf dem Weg zum Wasserfall, verstanden wir schnell, warum die Schuhe der Massai aus Autoreifen gefertigt werden. Das robuste, traditionelle Schuhwerk, dient der Vermeidung von Verletzungen und Verbrennungen durch den heißen Sand der Savanne.
Lerne die Massaikultur kennen
Obwohl es ein Dorf, welches nicht nur das Zentrum für die umliegenden Massai-Stämme ist, sondern auch Schlafmöglichkeiten und Essen anbietet, das mit westlichen Standards vergleichbar ist, haben wir uns entschieden, bei Papakinye und seiner Familie zu wohnen. Anders wie die meisten Touristen, würden wir inmitten der Bomas leben, besser gesagt in der Boma von Papakinyes Familie. Weit weg von der uns bekannten Zivilisation.
Die 3,5 stündige Busfahrt von Arusha führte uns durch sandige, teils steinige, ungepflasterte Straßen. Kein Wunder, die Strecke führte mitten durch die trockene, wilde, fast schon unwegsame Savanne Ostafrikas.
Die Massai in Tansania
Die Massai – Wie und Wo leben sie?
Wir erreichten unseren Zielort, ein kleines Dorf, das eine Art Knotenpunkt für die umliegenden Massai Stämme darstellt. In dem Dörfchen finden sich ein paar kleine Restaurants, sowie ein Hostel, das westlichen Standards entspricht.
Die weiblichen Massai begrüßten uns und erdrückten uns zu Anfang fast. Sie wollten uns ihren traditionellen, handgemachten Schmuck präsentieren. Obwohl wir uns von der hartnäckigen Verkaufsstrategie zunächst überrumpelt fühlten, wurde uns in den folgenden Tagen mehr und mehr bewusst, wie dringend diese Frauen auf unsere Unterstützung angewiesen sind.
Der Familienverbund von Papakinye
In großen Familienverbänden leben die Massai in sogenannten Boma zusammen (Hütten aus Kuhdung). Nachdem wir das Hauptdorf verlassen hatten, folgten wir für ca. eine Stunde einer unbefestigten Straße, während es draußen bereits stockfinster war. Das einzige bisschen Licht kam von dem wunderschönen Sternenhimmel, der in all seiner Pracht strahlte. Im ersten Moment waren wir über den Stopp verwundert und konnten uns nicht erklären warum wir angehalten haben, bis wir das Licht von ein paar Taschenlampen auf uns zukommen sahen.
Wie aus dem Nichts waren wir auf einmal von Papakinyes Familie umgeben, die uns herzlich und voller Neugierde begrüßten. Wir folgten ihnen zu ihren Hütten, wo uns noch weitere Familienmitglieder erwarteten. Sie deuteten auf eine Kuhhaut am Boden und luden uns ein Platz zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass selbige Kuhhaut auch unser Schlafplatz für die nächsten Tage wird.
Die Sprache der Massai
Da wir die Sprache der Massai mit keinem Wort beherrschten, beobachteten wir gespannt das Geschehen. Immer mehr Familienmitglieder, Nachbarn und Mitglieder anderer Bomas kamen vorbei, um Papakinye in seinem Zuhause willkommen zu heißen.
Als die zweite Nacht angebrochen war, aßen wir alle gemeinsam traditionelles Porridge in einer der Bomas. Die Massai sind als Krieger und Viehhirten berühmt. Die jungen Männer sind die Krieger in der eingefrorenen Kultur und bekommen die erste und die größte Portion. Porridge ist in der Trockenzeit fas täglich auf dem Speiseplan der Massai.
Der springende Tanz der Massai
In der Stille der Savanne wurden wir auf die außergewöhnlichen Pfiffe und Gesänge verschiedener Massai Krieger aufmerksam. Sodann folgten wir den ungewöhnlichen und fast schön mystischen Tönen zu einer der nächsten größeren Bomas. Auf dem Weg dahin, trafen wir auf viele junge Massai Kinder, Mädchen und Jungen die durch die stockfinstere Nacht liefen, als ob es Tag sei. Mehr und mehr junge Massai versammelten sich in deinem Kreis, sangen im Chorus und sprangen nacheinander so hoch sie konnten. Die jungen Massai, springen dabei auf der Stelle so hoch wie möglich und beweisen so ihre Stärke. Auch das Töten eines Löwen war früher Voraussetzung dafür eine Frau haben zu dürfen. Auf diese Weise messen die jungen Massai heute noch ihre Kräfte. Mit Erstaunen und fast schon ehrfürchtiger Bewunderung schauten wir diesem Ritual zu.
Erklimme den Ol Doinyo Lengai - "Gottesberg der Massai"
Der aktive Vulkan bietet eine dramatische und zugleich malerische Kulisse.
Der Ol Doinyo Lengai ist auf der ganzen Welt einzigartig. Der Gipfel wirkt aus der Ferne fast wie von Schnee bedeckt. Doch der Eindruck täuscht. Vielmehr ist es der einzige Vulkan der beim Ausbruch weiße Lava spuckt. Die weißliche Färbung ist auf die aus Natriumcarbonat bestehende Lava zurückzuführen, welches auch dem Natronsee seinen Namen gab.
Ol Doinyo Lengai bedeutet so viel wie „Berg Gottes“. Der heilige Vulkan ist für die Massai der Wohnort ihres Gottes. Der Vulkan kann mit einem Tourguide bestiegen werden und bietet eine abenteuerliche Reise, fernab von jeglichem Tourismus. Der Aufstieg auf den Vulkan, mit seiner steilen rauen Gesteinsrampe, ist durchaus anspruchsvoll. Wir persönlich haben uns daher dagegen entschieden, sind jedoch der Überzeugung, dass die Wanderung für jeden begeisterten und gut ausgerüsteten Bergsteiger ein spannendes und einzigartiges Trekking – Erlebnis sein kann. Die Kosten für den Aufstieg mit Tourguide liegen bei $100.
Die Hot Springs und Flamingos
Die „Hot Springs“ speisen den Natronsee nicht nur mit heißem, mineralreichem Wasser, sondern sie schaffen damit auch einen perfekten Nährboden für die salz-liebenden Mikroorganismen, die zum Hauptnahrungsmittel von Millionen Flamingos geworden sind. Wir wanderten über das trockene Flussbett und konnten die ersten wunderschönen pinken Flamingos sehen, als wir uns dem Ufer näherten.
Die unwirkliche, trockene Landschaft um den Fluss, stellt perfekt geschützte Nistplätze für die vielen Flamingos zur Verfügung. Die Flamingos bauen ihre Nester auf Inseln kleiner Steinsalzablagerungen. Eine eindrucksvolle Aussicht!
An den ausgetrockneten Küstenlinien des Natronsees kann man „verkalkte“ Tiere sehen. Hierbei soll es sich gemäß National Geopgraphics um Lebewesen handeln, die auf der Suche nach Nahrung mit der Natronlauge in Berührung gekommen sind und so für die Ewigkeit in Stein konserviert wurden. Der Natronsee, ist wahrlich ein surrealer Fleck auf der Erde!
Get ready to travel Tanzania
Wie kommt man zum Natronsee?
Es gibt zwei Direktbusse die von Arusha aus, zum Lake Natron fahren. Einer von ihnen führt dich über einen holprigen Weg durch die afrikanische Savanne. Die Fahrt dauert zwar nur 3,5 Stunden, dafür wird man kräftig durchgeschüttelt. Als Belohnung fährst du an Zebras und Giraffen vorbei. Die andere Strecke hingegen ist um einiges gemütlicher und führt über eine gepflasterte Straße. Die Fahrt führt dich durch hübsche, kleine Dörfchen. Sie dauert jedoch 6 Stunden.
Auf beiden Strecken erwartet dich jedoch eine Gebühr. Ihr passiert drei Gates, wobei für alle drei, eine “Gate fee” in Höhe von 70 $ anfällt.
Bereits zwei Tage später machten wir vier uns früh morgens auf dem Weg zum Lake Natron. Die 3,5 stündige Busfahrt auf den sandigen, teils steinigen, ungepflasterten Straßen, war eine sehr spannende Busfahrt. Unsere Route führte mitten durch die trockene, wilde, fast schon unwegsame Landschaft. Der Bus hopste und hüpfte über ausgetrocknete Gewässer und felsige Wege. Zudem tönte aus den verstaubten Lautsprechern, laute, afrikanische Musik. Auf der wilden Fahrt, konnte man hier und da Zebraherden sehen, oder Giraffen beim entspannten Grasen beobachten.
Beste Reisezeit Lake Natron
Die beste Reisezeit für Lake Natron ist in den Trockenzeit von Juli bis Oktober. Von Juni bis November kannst du an dem eindrucksvollen Naturschauspiel der Flamingos teilhaben. Über drei Millionen der prachtvollen Vögel versammeln sich um den rosarot gefärbten See.
Eintrittsgebühren am Natronsee
Denk daran, dass du als Ausländer Gate-Gebühren zahlen musst, um in das Gebiet des Lake Natron zu gelangen. Die “Distriktgebühren” liegen bei $35 und werden am Eingangstor eingezogen. Zudem benötigst du eine Genehmigung um das Schutzgebiet zu betreten. Diese Genehmigung bekommst du ganz einfach in Arusha. Beachte, dass möglicherweise einige andere Gebühren hinzukommen können, je nach der Wahl deiner Aktivität in der gefühlt endlosen Savanne Afrikas.
Warum ist Lake Natron rot?
Online zeigen die meisten Bilder den mystischen See mit rotem Wasser. Allerdings ist der See nur unter bestimmten Umständen und zu bestimmten Jahreszeiten, nämlich in der Trockenzeit von Juli bis Oktober, rot.
Eintrittsgebühren Lake Natron
Denke daran, dass du als Ausländer Gebühren für die Einreise in das Gebiet des Natronsees zahlen musst. Außerdem werden am Eingangstor die “Distriktgebühren” von 35 $ erhoben. Außerdem brauchst du eine Gesprächserlaubnis, die du in Arusha bekommst. Außerdem fallen möglicherweise weitere Gebühren an, die sich ändern können.
Bargeld
Nachdem wir unser Feuerzeug verloren hatten, war es fast unmöglich Streichhölzer zu bekommen. Du kannst dir also vorstellen, dass es weit und breit keinen Geldautomaten in der Nähe gibt. Achte darauf, genügend Geld mitzubringen, besonders wenn du vorhast, Touren zu machen. Sie werden schnell teurer als gedacht.
Leitungswasser
Wir hatten am Lake Natron kein Leistungswasser zur Verfügung. Unser Lifestraw Go war unentbehrlich!
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